Interview mit

der Mala-Macherin

Rabiya Andrea

Schömig


Es gab eine Zeit in Andreas Leben, in der sie von ihrem Kopf geleitet war. Das hat sie überall hingeführt, nur nicht dahin, wo ihr Herz in Liebe und Freude aufgeht. So entschied sie sich eines Tages sich dem Leben zu stellen.

Wie bist du die Rabiya von heute geworden?

Es gab eine Zeit, in der ich dachte, ich muss, muss, muss! Das hat mich überall hingeführt – nur nicht dahin, wo mein Herz ist, meine Liebe und meine Freude….

Wie bist du aus dem Gedankenkarussell rausgekommen?

Es gab einfach immer diese Sehnsucht in mir. Diese Sehnsucht nach mir selbst. Irgendwann war die so laut, dass ich sie nicht mehr ignorieren konnte. Also ließ ich das alte Leben hinter mir und folgte der Sonne in meinem Herzen. So bin ich nach Korfu gekommen. Dort habe ich in einem Yogazentrum gearbeitet, habe viele Transformationen erlebt und begleitet – und mir bewusst ein Feld von hoher Energie geschaffen. Der Rest hat sich automatisch dahin bewegt, wo ich jetzt bin: in der vollen Verbindung mit mir. Meine Freude ist meine größte Antriebskraft. Ich habe gelernt: Das Leben hat immer Recht!

Mit welcher Haltung startest du in deinen Tag?

Ich stehe morgens auf und fühle mich geliebt und sage: Hallo Leben – hier bin ich! Gib mir das, was ich brauche, damit es mir gut geht, damit ich weiter gehe – welch ein Wunder! Ich lebe aus der Wundertüte: Was gibt es heute Neues für mich? Ich gehe und lasse mich vom Leben begehren.

Was ist passiert als du angefangen hast, dich vom Leben begehren zu lassen?

Ich habe erkannt, dass wir alle Muster in uns tragen, die uns weniger erstrahlen lassen und habe angefangen mich und das Leben bewusster wahrzunehmen. Ich stieg aus diesen alten Gedankenmustern raus. Jetzt schaue und begehre ich mein Gegenüber – und bekomme Begehren zurück. Ich begehre die kleinen Sachen im Leben und auch die großen Lebensgeschenke. Wenn wir dem Leben liebevoll, ehrlich und mit offenem Herzen begegnen, ist es die pure Freude – und aus dieser Freude entsteht die Schöpfung. Das heißt nicht, dass es nicht auch Regentage gibt. Die andere Seite ist auch da, aber sie wird dann etwas lässiger genommen.

Ich kenne nicht viele Menschen, die das durch und durch so leben. Erlebst du das auch so, dass Menschen sich nicht erlauben, groß zu träumen?

Die Verhaltensmuster und Glaubenssätze aus Familie und Gesellschaft überwiegen. Es kostet viel Mut, sich aus diesem Massenbewusstsein zu lösen. Ich habe mir erlaubt, ganz klar Nein zu sagen. Wir dürfen in die Selbstverantwortung gehen: Auch unseren Gedanken gegenüber und es immer wieder überprüfen. Ich gucke mir meine Gedanken an und frage mich, wer spricht denn da? Ist es der innere Kritiker? – Und dann entscheide ich ganz bewusst, wieder ins Herz zu gehen.

Du hast viel hinter dir gelassen, um das zu sein, was du bist.

Ich kann alle nur einladen, den Mut zu haben und die Schritte zu gehen. Es geht nicht darum, dass du 10 Jahre lang brauchst, bis du dich gefunden hast…Es ist ein Prozess, der bei dir anfängt. Hier in mir darf ich voll sein. Hier muss ich mein Richtig und mein Falsch wissen, hier muss ich meinem Herzen folgen. Je mehr Mut ich habe, desto mehr beschenkt mich das Leben.

Erzähl doch mal, wie die Malas zu dir gekommen sind.

Ich hatte einen einschneidenden Unfall auf Korfu und war sehr verletzt. Daraufhin lag in meinem Zimmerchen und war so offen und verletzlich und dann sah ich aus dem Fenster diesen Olivenhain. Durch mein offenes Wesen habe ich eine gute Verbindung zur Natur. Das ist Gabe und Gnade zugleich. In diesem Moment habe ich ganz klar diese Naturbotschaft erhalten: Mach doch Oliven-Malas. Ich war erst etwas perplex und antwortete: Wenn ihr es möchtet, dann unterstützt mich und zeigt mir wie es geht.

Und dann hat sich der Rest von alleine gefügt?

Genau, ich habe innerhalb von drei Minuten gelernt Malas zu knüpfen. Dann ging ich raus und habe auf meiner Reise genau die richtigen Menschen getroffen.

Welche Botschaft transportiert die Olive?

Sei steht bei den Bachblüten für Regeneration. Das ist das, was die Olive durch die Perle zu uns bringt. Sie wirkt durch ihre Energie auf unser Wesen, auf unser Energiefeld. Unterstützt uns darin, mit den Widrigkeiten des Lebens zu tanzen. Wer den Olivenbaum kennt, weiß, dass er gedreht ist und sich bewegt. Die Olive ist nie entwurzelt, von keinem Sturm. Sie unterstützt uns darin, dass wir tiefverbunden bleiben – auch nach oben hin.

Wie entscheidest du dich für die Farb- und Perlenkomposition?

Ich empfange Botschaften oder Energien, während ich die Malas knüpfe. Außerdem komme ich aus der farbtherapeutischen Ecke, weiß also welche Wirkung Farben haben. Es geht darum, dass die Seele sich die Farben aussucht, die es braucht. Wenn wir erfüllt sind, genährt sind mit Farben und Freuden des Lebens, dann bringen wir unser Potenzial ins volle Erstrahlen.

Eine Mala-Kette besteht in der Regel aus 108 Perlen, was hat es damit auf sich?

Die 108 ist im Hinduismus und Buddhismus eine heilige Zahl. Hier dient sie vor allem der Wiederholung: Wenn wir uns 108 mal was Gutes, Positives, ein inneres Wort, Mantra oder Gebet sagen – wenn wir es rezitieren – dann geht es in unser Unterbewusstsein und unsere Zellen über. Dadurch bringen wir unseren Kopf zur Ruhe und können besser unsere Herzensbotschaften hören.

Das kennen wir im westlichen Kulturkreis auch.

Genau, Frauen haben hier oft Rosenkranz gebetet, wenn Kinder krank waren oder die Männer in den Krieg mussten. Wenn wir uns immer wiederkehrend die Worte zukommen lassen, kriegen wir eine höhere Botschaft, gewinnen Vertrauen. Die Kette gibt uns viele Erinnerungsaspekte. Es fließt Energie mit rein, mein Wesen bringt sich ganz mit rein. Jeder der sie trägt, spürt Liebe, Herzkraft und Verbindung.

Da fließt ganz viel Liebe durch dich rein. Du verbindest dich mit dem Menschen.

Das ist das, was ich anstrebe, dass wir uns verbinden, erstrahlen und kraftvoll durchs Leben gehen. Es geht immer darum, die Herzkraft zu aktivieren – dann können wir manifestieren, dann sind wir auf der Schöpferseite, wo wir unser Leben wirklich gestalten.

WORTPERLEN VON RABIYA

Die Mala ist ein Erinnerungsanker, dass wir Liebevolles zu uns sagen und uns bestärken. Ein Anker dafür, dass wir die Selbstliebe in uns bestärken. Ein Glaubenssatz ist nur ein Gedanken, den man immer wieder wiederholt. Genauso ist es mit Mantra, Meditation, Sätzen, die wir einladen wollen in unser Leben.

Mein Lieblingsmantra: Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich

Das ist das, was ich ausstrahle und was zu mir kommt

Es geht immer nur um uns, wir denken immer, dass die anderen immer was von uns wollen. Dabei können wir uns gegenseitig entfachen/ befruchten, bis der Funke in jeden überläuft, bis die Erde erstrahlt.

Ich möchte, dass das brennende Herz zu jedem fließt.

Unser Seelenkleid möchte erstrahlen. Unsere Seele, unsere Zellen nähren uns mit den Farben.

Alles ist möglich, wovon derjenige träumt. Wenn er anfängt diesen Weg zu sich zu gehen. Dann findet er sich wieder und alles fügt sich. Wir dürfen uns trauen loszugehen, weil es so Spaß macht.

Aus dem sich trauen entsteht auch Vertrauen.

Wenn wir nichts trauen, können wir auch nicht vertrauen, weil wir nicht wissen, wie es sich anfühlt. Der größte Katalysator ist die Freude. Wenn du mit der Freude gehst und dann wirklich gehst und die Angst nebenher läuft. Das Vertrauen ins Leben, dann fangen wir an zu ahnen und zu spüren, dass es das Leben ist. Dann haben all die Glaubensmuster keine Macht mehr über uns.

Das Universum hat mich hierher gebracht, um zu lieben, um zu strahlen. Damit ich mich hier erlebe und strahle und blühe. Wenn ich von dieser Welt gehe, nehme ich das mit, was in meinem Herzen lebt.

Du musst anfangen in die Kommunikation mit dem Leben zu gehen. Wir empfangen es nicht, wenn wir glauben die To Do's abhaken zu müssen und verpassen dabei den eigentlichen Weg. Du darfst anfangen zu empfangen.

Dieses Interview wurde geführt von:

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